Zu dem Beruf des Goldschmieds bin ich gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde. Während der Schulzeit in Hamburg jobbte ich in einer Bäckerei. Gährschrank, Backen, Croissants rollen, spülen und putzen. Im Nebengebäude hatte der Ortsansässige Goldschmied seine kleine Werkstatt. Und zum Ende meiner Schulzeit 1994 fragte mich dieser, ob ich bei ihm eine Lehre machen möchte. Einen Becher Kaffee später habe ich zugesagt, und nach 3 ½ Jahren Ausbildung und bestandener Prüfung war ich Goldschmiedegeselle. Beide Großväter waren Handwerker, mütterlicherseits in Hamburg Klempnermeister und väterlicherseits in Österreich Tischler, später Masseur. Ob Holz, Stein, Putz, Farbe, Kunststoffe- ich liebe es einfach mit den Händen zu tun, in Gedanken zu gestalten und am Ende des Tages zu wissen, was ich erschaffen habe.
Meine Gesellenjahre verbrachte ich von 1999 bis 2003 bei Juwelier Becker & Co. in Hamburg. Hatte ich in der Lehrwerkstatt mit rudimentären Mitteln alle Aufgabenstellungen zu erfüllen, gab es hier beim renommierten Juwelier jedes erdenkliche Werkzeug, die erlesensten Materialien und Edelsteine wurden verarbeitet. So habe ich zwei Welten kennengelernt, aus denen ich auch heute schöpfe: das Einfache und das Pompöse.
Berufsbegleitend absolvierte ich die Meisterschule und erlangte Mitte 2003 erfolgreich den Titel zum Gold- und Silberschmiedemeister.
Neben dem Korpus für ein Zippo Feuerzeug, war das Meisterstück das erste größere Objekt -nicht Schmuck-, welches ich gebaut habe.
Es folgte der Schritt in die Selbständigkeit mit einem Goldschmiede-Atelier in Hamburg-Uhlenhorst. Die Anfertigung von Schmuck im Kundenauftrag war fortan die Hauptaufgabe, und auch größere Projekt im Bereich Sonderanfertigung von Objekten bereicherten mein Aufgabenfeld.
Im Jahr 2012 habe ich der schönen Stadt Hamburg dann den Rücken zugewandt und bin aufs Land ins benachbarten Schleswig-Holstein gezogen. Daraus resultierten zwar weniger Kundenkontakte, gleichzeitig eröffnete sich mir aber der Raum für langwierige und komplexe Sonderanfertigungen.